:. Social Drumming
:. Kalimba
:. Erfahrungsaustausch
:. Bücher/CDs
:. Kontakt
:. Gästebuch
:. Veröffentlichungen
 
 

Social Drumming


Social drumming ist eine Methode, deren Ausgangspunkt die Freude an der Musik ist, die Menschen beim gemeinsamen Trommeln miteinander teilen.

Das Spiel auf Trommeln ist ein elementarer Vorgang und es ist auch ohne die Beherrschung einer speziellen Technik möglich, innerhalb kurzer Zeit in der Gruppe zu attraktiven musikalischen Ergebnissen zu kommen.

Im improvisatorischen Spiel können sich die musikalischen Elemente der Klangfarbe, Lautstärke und des Tempos frei entfalten. Das so entstehende klangliche und rhythmische Geflecht spiegelt eine fließende, lebendige und unverkrampfte Kommunikation wider.

In dieser gelösten Atmosphäre werden Potenziale der Kreativität und des musikalischen Ausdrucks aktiviert.

Darüber hinaus können durch Spiele und Übungen, die in das gemeinsame Trommeln integriert werden, Basiskompetenzen sozialen Handelns gezielt gefördert werden.

So wird im social drumming das lustbetonte Schlagen der Trommeln verbunden mit einem Training der Aufmerksamkeit, der Wahrnehmung, der Kooperation, der Verantwortung und der Flexibilität.


Die Methode des social drumming lässt sich in zwei Bereiche einteilen:

Permanent drumming

Im "permanent drumming" wird über einen längeren Zeitraum ohne größere Unterbrechungen auf Trommeln gespielt. Dabei gibt die für die Gruppenleitung verantwortliche Person Spiele und Übungen ein, die das gemeinsame Trommeln strukturieren und in eine bestimmte Richtung lenken. Die meisten Spiele und Übungen lassen sich nicht nur verbal, sondern auch durch Imitation, Gestik und Mimik vermitteln.

Ein Teil dieses Repertoires bezieht auch die Stimme, weitere Instrumente, bodypercussion, Bewegung, Tanz und szenisches Spiel mit ein. Zusätzliche Übungen mit entspannendem Charakter bilden zum lebhaften Trommeln einen Gegenpol der Ruhe.


Performance

Abhängig von Motivation, Kooperationskompetenzen und zeitlichen Möglichkeiten einer Gruppe können neben dem "permanent drumming" Übephasen stattfinden, in denen eine Aufführung vorbereitet wird.

Das Ziel dieser Aufführung besteht in erster Linie darin, Zuschauer und Zuhörer an der Freude des gemeinsamen Musizierens teilhaben zu lassen.


Zielgruppen

Social drumming ist eine Methode der musikalisch-kreativen Gruppenarbeit. Sie lässt sich einbinden in eine Vielzahl von Praxisfeldern der Pädagogik, Sozialpädagogik, Heil- und Sonderpädagogik sowie der Therapie. Social drumming ist gleich gut geeignet für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. (siehe auch: Erfahrungsaustausch)


Voraussetzungen

Es gibt zwei wichtige Voraussetzungen zur Durchführung des social drumming. Erstens: das Vorhandensein einer Gruppe von Menschen, die freiwillig zusammengekommen sind, um gemeinsam Musik zu machen. Zweitens: jedem Gruppenmitglied steht eine Trommel zur Verfügung. Dieses Instrument sollte möglichst frei auf dem Boden stehen, eine Mindesthöhe von 55 cm haben und von der vor ihr sitzenden Person mit beiden Händen ohne Verletzungsgefahr gespielt werden können.

Social drumming ist nicht an einen bestimmten zeitlichen Rahmen gebunden. Es kann sowohl als eine einmalig stattfindende Aktion durchgeführt werden, als auch über einen längeren Zeitraum von z.B. mehreren Wochen oder Monaten. Ob eine Einheit schon nach zwanzig Minuten abgeschlossen ist oder sich über ein oder zwei Stunden erstreckt, ist abhängig von den jeweiligen Rahmenbedingungen und den angestrebten Zielen.

Bestimmte musikalische oder spieltechnische Kenntnisse und Fähigkeiten werden zur Teilnahme am social drumming nicht vorausgesetzt.


Entwicklung

Die Grundlagen des social drumming wurden im Rahmen der Musiktherapie bei Kindern und Jugendlichen (Kinder- und Jugendpsychiatrie, Sozialpädiatrie) entwickelt sowie in der schulischen Arbeit und in der Erwachsenenbildung. Theoretische Hintergründe, Überlegungen und Hypothesen zur Wirkungsweise von Trommeln, Fallstudien und ein in der Praxis erprobtes Methodenrepertoire wurden in zahlreichen Veröffentlichungen und in dem Fachbuch "trommelnderweise" dargelegt und dokumentiert (Wolfgang Meyberg: trommelnderweise. Trommeln in Therapie und Selbsterfahrung. Hemmoor 2000 (4. Auflage)).

Das Fach Musik des Fachbereichs Sozialwesen an der Fachhochschule Fulda hat sich zur Aufgabe gesetzt, vor diesem Wissens- und Erfahrungshintergrund die Konzeption der musikalisch-kreativen Gruppenarbeit mit Trommeln dahingehend weiterzuentwickeln, dass sie in möglichst vielen unterschiedlichen Berufsfeldern eingesetzt und auch von musikalischen Laien durchgeführt werden kann.

Um den fachlichen Austausch auch mit Kolleginnen und Kollegen im Ausland zu erleichtern, wurden für diese Konzeption Arbeitstitel auf Englisch gewählt. Das Wort social zeigt an, dass im social drumming das Erleben eines kreativen Miteinanders Priorität hat vor rein pädagogischen, therapeutischen oder künstlerischen Intentionen.






                                                                                    


                

 

© 2004 socialdrumming.de